Up Platt
De Dannenboomkoop
Ick mout jou eens vetelln worümme ick siet 1999 keen Wiehnachtsboom mehr köpe. Ick segg jou, dorbi fung dat sou fein an, in fief Minuten har ick een Boom funnen, de mi gout gefeul. Awer ick wör noch gornich ganz dormit inne Husdörn, dou fund mien Swiegermudder ahl an tou zetern: „Och, de is jo väl tou lütt un hett keene Krone, den bring man fix wär hen!“
Jo, un ick, friedlik ans ick bin, wedder trügge no den Dannenboomstand, heff noch eens 6 Mark henblattert un har nu een Boom, dor kannste Goliath tou seggn. Mien Gott nochmal, wat hebbt se mi in Empfang nohmen, mien Swiegermudder: „Wo wullt du denn bloß mit dat Riesending hen, dor moßt irstmol anbouen, wennste den upstelln wullst!“
Een Blick van öhr sär mi nu, los nan Dannenboomstand un ümmetusken: „Verehrte Frou Dannengrön“, sär ick tou de Frou mit de rode Näse, „ick kam nu ahl dat drütte Mal, helpet se mi, dat ick endlik een Boom krieg, de mien Femilje gefahlt, hier hebbt se fief Mark extro.“
Nu kreeg ick een Boom, nich tou grot, nich tou kört, nich tou dünne nich tou dicke. Nu schöll noch eener seggn, ick kann keen Dannenboom köpen! Kritisk stund ahl de heele Femilje inne Köken un muster den Boom. Ick dachte, nu fahlt se mi jeden Ogenblick ümmen Hals un drücket mi – dachte ick. Doch denn keum dat ans iskohlet Water ower mi: „Bäten grötter har he woll sien kunn, achtern baben hat he grote Löcker, van ünnen har he ok een bäten dichter wäsn kunnt un de Twiege hangt jo bannig scheef“, meene Swiegermudder.
Ick stund nu baben uppn Hocker un har de Spitze tou packen un nu schöll ick öhn ok noch dreihn, dat jeder sienen Semp dortou gäben kunn. De Boom har awer keen Lust mehr Mannequen tou späln un ick weet nich wo dat keum, up een mol leeg de fiene Boom up de Fliesen un de Nadeln fleugn dör de heele Köken.
„Huch, awer Gerd“, bölke Swiegermudder, „de hat jo noch nich mol een Fout, den ohlen hebbt wi doch leßt Johr in Speermüll dahne!“ De heele Femilje keek irstmol entgeistert up mien fienet Gerippe van Boom un denn keeken se mi mit Ogen an, ans wolln se seggn: „Biste noch nich wege?“
Ick neum den Boom, bin ut de Köken rut jagt, ans wörn 12 Swiegemudders achter mi her. Ans ick uppe Strate wör, heff ick den Krüppel bi Nawers awer de Heckn smäten un denn wär los no Fru Dannengrön mit öhr rode Näse. „Na, woll de Herr noch een Boom köpen?“ „Ja“, sär ick, „Dannenboom köpen makt mi wahnschapen Spoß, gäwet so mi man den, den ick touirste har, awer mak mi glieks een Fout ünner!“ „Jo“, seggt se, „dat makt Hein, Hein kumm mol röwer un mak den Kirl mol een Fout ünnern Boom!“
Ick segge jou, ick den Hein noch mol twintig Mark inne Hand drücket, un denn aff no Hus, mit den sülwen Boom, wo se mi touirst mit rutsmäten harn, mi wört schietegal!
Un watt schall ick jou seggen: „Oh Gerd, is dat een fienen Boom, soun smucken Wiehnachtsboom hebbt wi jo noch ni nich hat“, meen mien Frou. „Deiste di nich sülms frein? Dat was doch de Meide wirt!“ töne mien Swiegemudder.
Jo, un ick, friedlik ans ick bin, wedder trügge no den Dannenboomstand, heff noch eens 6 Mark henblattert un har nu een Boom, dor kannste Goliath tou seggn. Mien Gott nochmal, wat hebbt se mi in Empfang nohmen, mien Swiegermudder: „Wo wullt du denn bloß mit dat Riesending hen, dor moßt irstmol anbouen, wennste den upstelln wullst!“
Een Blick van öhr sär mi nu, los nan Dannenboomstand un ümmetusken: „Verehrte Frou Dannengrön“, sär ick tou de Frou mit de rode Näse, „ick kam nu ahl dat drütte Mal, helpet se mi, dat ick endlik een Boom krieg, de mien Femilje gefahlt, hier hebbt se fief Mark extro.“
Nu kreeg ick een Boom, nich tou grot, nich tou kört, nich tou dünne nich tou dicke. Nu schöll noch eener seggn, ick kann keen Dannenboom köpen! Kritisk stund ahl de heele Femilje inne Köken un muster den Boom. Ick dachte, nu fahlt se mi jeden Ogenblick ümmen Hals un drücket mi – dachte ick. Doch denn keum dat ans iskohlet Water ower mi: „Bäten grötter har he woll sien kunn, achtern baben hat he grote Löcker, van ünnen har he ok een bäten dichter wäsn kunnt un de Twiege hangt jo bannig scheef“, meene Swiegermudder.
Ick stund nu baben uppn Hocker un har de Spitze tou packen un nu schöll ick öhn ok noch dreihn, dat jeder sienen Semp dortou gäben kunn. De Boom har awer keen Lust mehr Mannequen tou späln un ick weet nich wo dat keum, up een mol leeg de fiene Boom up de Fliesen un de Nadeln fleugn dör de heele Köken.
„Huch, awer Gerd“, bölke Swiegermudder, „de hat jo noch nich mol een Fout, den ohlen hebbt wi doch leßt Johr in Speermüll dahne!“ De heele Femilje keek irstmol entgeistert up mien fienet Gerippe van Boom un denn keeken se mi mit Ogen an, ans wolln se seggn: „Biste noch nich wege?“
Ick neum den Boom, bin ut de Köken rut jagt, ans wörn 12 Swiegemudders achter mi her. Ans ick uppe Strate wör, heff ick den Krüppel bi Nawers awer de Heckn smäten un denn wär los no Fru Dannengrön mit öhr rode Näse. „Na, woll de Herr noch een Boom köpen?“ „Ja“, sär ick, „Dannenboom köpen makt mi wahnschapen Spoß, gäwet so mi man den, den ick touirste har, awer mak mi glieks een Fout ünner!“ „Jo“, seggt se, „dat makt Hein, Hein kumm mol röwer un mak den Kirl mol een Fout ünnern Boom!“
Ick segge jou, ick den Hein noch mol twintig Mark inne Hand drücket, un denn aff no Hus, mit den sülwen Boom, wo se mi touirst mit rutsmäten harn, mi wört schietegal!
Un watt schall ick jou seggen: „Oh Gerd, is dat een fienen Boom, soun smucken Wiehnachtsboom hebbt wi jo noch ni nich hat“, meen mien Frou. „Deiste di nich sülms frein? Dat was doch de Meide wirt!“ töne mien Swiegemudder.
Ick well jou wat seggn, ick seet mehr dot ans lebennig inne Ecke, un keum irst wär tou mi ans Swiegermudder sär: „Gerd, mien Jung, worüm nich gliek sou, dor harn wi us doch väl Ärger sporn künnt“.
Nu frog ick alle Lüe de mi kennt, kann mi noch een Minsch vedenken, dat ick dou up 180 wör?
Ick mag Dannenböme girn liern un well öhn ok tou Wiehnachten nich missen, ick well öhn ok girn betohln, awer köpen – ick – ni – ni – ni – nich wär. Leewer well ick verteihn Dage Grönkohl fräten!
Ick mag Dannenböme girn liern un well öhn ok tou Wiehnachten nich missen, ick well öhn ok girn betohln, awer köpen – ick – ni – ni – ni – nich wär. Leewer well ick verteihn Dage Grönkohl fräten!
Gerhard Hoffmeyer
Quelle: Gemeindebrief Nr. 1 / 2024-25
Gottesdienst "up Platt"
Ist in Planung ....
Harvsttied – Erntetied
Nu ward et Harvst. Dat bedütt, datt sick Mensch un Natur up dän Winter vörbereitet. Däi Böme zeiget äin Füerwark an Farven bevör dat Loof noa ünnen fallt un sick in dän Wind küselt. Et gifft Walnöte und Haselnöte, Kastanien un Eickeln, Voagelbeern un Hollerbeern – un noch sou väl mehr. Alles is in Hülle un Fülle dor – för Minsch un Deir. Sou, wie däi Deire sick up dän Winter vörbereiet un sick Vörräte anligget oder äine dicke Speckschicht anfrätet, füllt ok däi Minsch siene Schünen un Spiesekoamern.
Ick bün up äinen lüttschen Buurnhoff in Meinkingsburg uppewussen. In Harvst lach dat Kurn uppen Bodden, genausou wie Hau un Stroh. In däi Schüne wurd Markstammkohl innestoapelt un in Silo läigen däi Dampketuffeln. Wenn däi von Woagen in dän Silo e´schüttet wurn mössten wie Kinner wiet anne Siete goahn, weil däi Ketuffeln noch ganz häit wörn.
Toun Ketuffelutkriegen uppen Felle helpen jümmer noch `n poar Lüe mit. Däi Frouenslüe toigen sick Manchesterböxen un dicke Sackschörten oaber un denn güng et los. Use „Ketuffelroder“ was äine Wühlmaus. Däi smäit däi Ketuffeln ut däi Eere noah hinnen un inne Rege. Däi Frouens sammeln däi Ketuffeln inne Körwe un denn uppen Woagen. Schön was et, wenn dat Loof annestickt wurd un wie mit usen Voader äin poar Ketuffeln in dat Füer lächt hät. Däi smecken wunnerboar – oaber ok ziemlich noah Rook.
Däi Ketuffeln wurn denn in use Schüne dör däi Sortiermaschine schicket un affesacket. Däi Säcke wurden denn mit dünnen Draht, däi an jeden Enne äine Öse har, verödelt – dat wurd mit äinen speziellen Warktüch e moaket. Dat hat mi jümmer fasziniert.
Toulesde kamm denn däi LKW vonne Genossenschaft un däi Säcke wörn uppeloaden un wechebroacht. Däi Spieseketuffeln käimen in usen Schünenkeller.
Use Schüne was ganz ünnerkellert. Et gäiw twäi grode Awdäile för Futterrunkeln un äint för Spieseketuffeln. Außerdäm wurden ok noch Briketts un Koks innekellert. Dat hoale use Voader mit Trecker un Woagen von Linsbörger Bahnhoff.
Däi Runkeln moaken ok väl Arbeit. Ers wurd däi Soat mitte Dippelmaschine innen Bodden e´saiet, denn wurden däi Regen dör ´igelt un däi Planten vertoagen. Wenn et an däi Arnte gung, wurden däi Runkeln mitte Hand utetoagen – jümmer twäi Regen up einmoal – un akkurat hennelecht. Denn wurd dat Loof affestäken un däi Runkeln uppen Woagen e´loaden un inne Schüne affekippet. Dör däi Luken in Schünenbodden käimen säi denn in dän Keller. In däi Fuddertied wurden denn däi Runkeln Dag för Dag wär rutesmäten und dör dän Rübenschneider e´schicket. Däi Runkelschnitzel smecken dän Keien un Swienen wunnerbest.
Wenn et tou starken Fröst gäiv in Winter, wurd äin Öloaben in usen Schünenkeller annebott; dat Oabenrohr wurd dör äine Luke noa boamen in däi Schüne stäken – sou wurd alles vör Fröst e´schützet.
In dän Keller wör ok äin grotet Regal, dor wurden däi Appel innestoapelt. Un denn gaff et ok noch äine grote Kiste mit Sand för Wurddeln un Stäckreube. Wenn man in dän Keller kam, slouch äinen däi Geruch noa Appeln un Eere entgägen – äinfach wunnerboar.
Däi Vörräte för use Familie wörn in´ Huuse in use Spiesekoamern. Äine lüttsche Spiesekoamer was direkt näben use Köken. Dor stünnen däi Gläser mit Gelee un Marmeloade inne un außerdäm noch allerhand Kökengerätschaften. In däi groten Spiesekoamern was äin Regal mit Gläsern vull mit ingekoaktem Obst: Kirschen, Zwetschen, Birnen, Appelmous, Bohnen, Arfgen un Wurddeln, Gurken. Un denn ok ganz väle Flaschen full mit leckeren Himbeiersaft. Inne Ecke stund äin Steinpott mit Suurkruut.
Datt wie sou väl Vörrat härn, doaför sörgten use Mudder un use Oma Sophie. Wi härrn äinen groten Gemüsegoarn un väle Obstböme. Et wurd alles erntet un vewertet. Wi Kinner mössten ok mit helpen. Ick hebbe dat meistens geern emoaket – oaber min Brouer Fritz nich sou. In Sommer härn wi meistens Besuch ut´n Ruhrgebiet un ut´n Rheinlanne. Däi helpen denn ok mit: Arfgen un dicke Bohnen utpuhlen. Däi Kohleherd inne Waschköken wurd in´ Sömmer nich koolt. Da stund däi grode Inkoakepott uppe un ut dän Deckel käik dat Thermometer rut. Alles duftete noa Früchten, Zucker un Gewürzen. Däi Frouenslüe wörn stolz up däi gefüllten Regale.
Däi Minschen wörn toufreie – sou här sick däi väle Arbeit doch e ´lohnt. Man was dankboar för däi Erntegoaben ut dän Goarn un von dän Fellern. Deswägen fiert wi ok Erntedank inne Kärken un Erntefest in usen Dörpe – äine schöne Tradition. Girne denke ick an dat Joahr trügge, as ick bi üsch Erntekönigin was: 1981. Äine wunnerschöne, swoare Erntekrone wurd in use Schüne bunnen un denn bi Oehlschlägers uppen Saale uppehängt.
Dütt licht nu all lange trügge. Däi Spiesekoamern in mien Öllernhus gifft et nich mehr; säi sünd ümmenutzet. Däi Schüne is afferäten un däi Keller toueschüttet wurn. Alles hat sick veännert, däi Tied blifft nich stoahn.
Ick häbbe all lange sülms Hus un Goarn mit mien Mann tou vesörgen un koake ok girne in – oaber natürlich nich mehr in dän Roahmen, wie dat in miene Kinnertied wör. Un wenn ick bi düsse Arbeien inne Köken dabie bin, koamt mi däi Gedanken an doumals hoch: ick slute däi Oogen un plötzlich is allet weier doa: Spiesekoamern, Waschköken, Schüne un Keller un mi sticht däi Geruch noa Ernte un Harvst in däi Näse – un ick bin dankboar für düsse schöne Tied un däi Erinnerungen…
Annette Weiß
Quelle: Gemeindebrief Nr. 4 / 2024
Quelle: Gemeindebrief Nr. 4 / 2024
Schiet Dingesdag !
De schietigste Dag inne Wäken ist ja woll de Dingesdag. Da hest di den leiwen langen Dag afrackert, bist ts’abends örnlich meue und wullt dien Ruhe hebben. Aber nee, is nich! Wie so oft in’n Leben: Dat dicke Enn kommt achterdaal.
Un so geiht dat bi ösch to: Da sitzt kommod in’n Sessel, hest dien Feut up’n Hocker packt, n’ Buddel Beer is ok ton Griepen nah, nu kann de Fernsehabend angahn. Un denn: Visiete! Is ja nix för me, me geiht dat woll gaud, heff nix wat zwickt oder drückt. Awer mien Ollsch! Ward da in’n Fernsehn wat vertellt, dat’n dicken Buuk nich so gaud för de Kniee ween schall, vonwegen dem Gewicht und de Gelenke, da bekeek sich Muddern mien lütt Buuk un seggt: „Ab Morgen mösst afnehm!“ Un tatsächlich gefft dat dann Meddewekens Salat un Selters. Un wenn de Gesundheitsche vertellt, dat tauveel Beer nich gaud is, denn ward mi vörräkent, wo lang so’n Kist bi mi reken dä. „Ik glöw, du suupst to veel!“ seggt Muddern denn. Wiest se da wat över Hüftgelenke, denn möss ik me anhörn, dat ik all lang so bannig scheep gahn dä. „Dat sünn dien Hüftgelenke!“ weet Muddern dat nu gans genau. Blots: Worümme spöör ik da nix? Un Kolestrin – oh, wat is dat für’n gefährlichen Kram! „Nix mehr mit Bratkartüffeln mit Speck!“ resoneer mien Ollsch. För den Rest vonne Weeken gefft dan ok blots düsse Watermargarine, de so pappig schmecken dä. Un düsse Putenwost, benömt „Eet man! – nee: du dröfst!“ oder so. Ward denn wat över Tinitus wiest, kannst säker sien, dat Muddern jümmers so’n Jiipen hörn dä, all lang schon. Na, nu weit ick ok, worümme se nich op me hören deit, wenn ick segg, se schall me noch’n Buddel Beer ut de Köken mitbringen. Un wenn vertellt ward, dat so’n Büdel mit Lafendel di hülpen dä, dat du gaud inneslopen künnst, kannst wiss ween, dat all Meddewäken so’n Kruutbüdel in dien Bedde liggt. Un wehe du benömst dat „Tüünkram!“. „Hett se doch in’n Fernsehn wiest!“ kontert Muddern denn. Allns wat de Deern in’n Fernsehn vertellt ist de Wahrheit und nix as de Wahrheit. Und anner Lüüd ehr Wehdage hebbt wi all lang! So geiht dat jeden Dingestagsabend bi us. Tsü – darümme geiht mi dat dingesdags nich so besonners. Schiet Dingesdag!
Wo gaud, dat use Muddern so’n kört Gedächtnis hat! Sünndags is allns vergäten. Da gefft dann Swienbraten mit Rahmtunke un Butterbohnen. Man blots: De nähste Dingesdag, de is so säker as dat Amen inne Kerk!
Christoph Meyer
Pastor im Ruhestand
Quelle: Gemeindebrief Nr. 3 / 2024
Manchmol is et schön, sik tou Erinnern
Dat hewwe ick mi lichter vörestellt, mol eben wat in Plattdütsch
uptouschrieben. Is doch miene Muddersproke, segge ick jümmer un hochdütsch miene erste Frömdsprocke. Ick verseuke et mol.
Dat Foto hier up däi Siete gehört tou den Jubelkonfirmationen in September 2023. Wie härn Iserne Konfirmation, dat häit, däi Golle Konfirmation wör för 15 Johrn. Däi Fotogrof woll üsch noch allene up`t Bild hemmen. Et wör doch wat besonneret, sick sou väle Johre noch tou dräpen. Is et dat ? Als wie doumols no den Gottesdäinst bi „Amanda“ up däi Möhln noch Middachegeten hätt und „Tschüss“ seggen wollen, mene Ingrid, dat wie doch nich bet toun nächsten Jubiläum täuben wollen, wie können üsch doch vörher öfter dräpen. Jede Wäke, dat moken däi Kerls doch ock. Menzen Margrit sär doumols: Soun Schiet! Un wat is: säi is vondoge noch dobie. Jede Wäke häwwe wie nicht hännekrägen, ower alle poor Wäken Fröistücken, Middacheten - un af un tou ne Radtour, doumols güng dat noch. Ok Wiehnachtsmärkte in Goslar oder Bremen häwwe wie besocht. Un wenn dat äinen Grund gav, wurd ok mol Sekt uteschenket. In Erinnerung is mie däi Sekt vör däi Friederikenkapelle in Bad Rehburg oder eben up`n Waldwech - un däi Autoklappe hoch. Natürlich alkoholfräi – oder ?? Ok däi sülfgemokte Eierlikör schmecke goud. Als et losgüng mit üsch, wör Hartmut Denckert noch dobie, Werner käim löter dotou. Marie-Luise Busse fehlt up den Foto, gehört over ok mit dotou. Wie gait dat mit üsch jetzt wierer ? Däi Jüngsten sünd wie nich mehr, äinige hätt däi 80 al hinner sik. Over soulange wie dat künnt, mokt wie wierer.
Elke Jentsch
Quelle: Gemeindebrief Nr. 2 / 2024
Silvester
Als wie jung wören und lütsche Kinner härn, hebt wie mit Frünnen und den Kinnern Silvester fiert. De Kinner wörn öller und wie hät üsch mit noch twee wiereren Porn dropen, üsch immer goud ver-stohne und verbringt nu seit 1988 den Silvesterabend tohope.
De ersten Johre mössten wie üsch jümmer bie Block's dräpen, weil de Hund Teddy bannige Angst vör de Knallerei heir und nich allene to Hus blieben könne. Na einigen Johr'n kreg he denn Pillen mit Leberwostbrot von Veihdoktor to`r Beruhigung. Nu künnen wie üsch ok regeümme dräpen.
De Gastgeber sörgt för den Hauptgang und de annern bringt Zuppen, Pudding un watt för nachts mit.
Enmal wollen wie et üsch eenfach maken un wat gönnen. Dat wurd ein Disch inne Oln Möhln bestellt. Nu was aver an den Abend gräsiget Weer; ieskoolen Ostwind, düchtig Sturm un bannig Schneidrieben. Dicke annetogen mit langen Unnerböxen sünd wie to Foote losmarscheert. Twüsgen Schessinghusen und Grod Varlingen was de Straate fast von Schnee toweeht. Anere Lüe hät sick wohl nich ruttrauet, wie wörn de einzigsten Gäste.
Enmal wollen wie et üsch eenfach maken un wat gönnen. Dat wurd ein Disch inne Oln Möhln bestellt. Nu was aver an den Abend gräsiget Weer; ieskoolen Ostwind, düchtig Sturm un bannig Schneidrieben. Dicke annetogen mit langen Unnerböxen sünd wie to Foote losmarscheert. Twüsgen Schessinghusen und Grod Varlingen was de Straate fast von Schnee toweeht. Anere Lüe hät sick wohl nich ruttrauet, wie wörn de einzigsten Gäste.
Na düssen Wetterkapriolen sünd wie nie wer Silvester Äten gane.
Löter an Abend ward spält. Jeder bringt en unverpacktet lütget Geschenk mit. Da et nich innepackt is, kann sick jeder utkieken, wat he an Enne gerne här. Jeder lecht sint vör sick hin und nu ward der Rege na würfelt. Hat man en Pasch, tuscht man sein ägenet gegen dat Wunschpäckchen in. To Anfang ward en Wecker stellt und wenn de pingelt, beholt jeder dat Päckchen, wat he denn gerade vör sick liggen hat. Hat man Glücke, kricht man dat Päckchen dat man sick vorher utekeken hat. Wenn man Pech hat, nimmt man sien ägenet wer mit na Hus.
Is noch Tied bet Mitternacht, komt noch anere Speele anne Rege. Na 12 settet wie üsch noch mal tohope und etet noch ne Klänigkeit. De ersten Jahre het de Kerl's noch rümeballert. Da wi Froenslüe jümmer protestiert un meckert hät, hat dat nu en Enne.
Bed up en Johr, wegen Corona, hebt wie et 35 Johre jümmer schafft üsch to dräpen.
Dat sünd jümmer bannig schöne, fröhliche Abende mit goen Frünnen und ich hoffe, wie künnt noch veele Silvesterabende tohope verbringen.
Margret Schmidt
Quelle: Gemeindebrief Nr. 1 / 2023-24
Quelle: Gemeindebrief Nr. 1 / 2023-24
Hohen Besuch
Sou is dat nu moal: irgendwann bist ok du es an´ne rege, dat du Lüe inloen moßt. Ob dat touén Geburtsdach is, touén Klönen oder tou süß wat.
Un denn moßt du di wat infallen loaten, wat du woll leckeret up´n Disch bringen wutt. Un dat is man nich sou änfach!
Dä äne ut mien Klumpen was Oma e woarn; Junge wat här dä för Torten e backet – säjen ut, as van´n Konditor! Eck glöwe, as use Herrgott dä Frouens e moaket hat, hat e twä Sorten e moaket. Wecke dä backen könt, as´n Profi und dä annere Hälfte hatt all Schweet vörn Koppe, wenn se dat Rezept läset! Dän´n brennt ok dat Woater an und dä Torte up´n Dische loppt ut´nanner, oder dä Torte is knoakendröge! Dä Latten hänget jümmer höjer.
Un doe is ok dat Fernsehen me´e Schuld anne!
Sendungen as „Land un Lecker“ oder „Promibacken“ settet jo ganze näe Moatstäbe!
Un denn dä Deko up´n Dische, dä is jo mindestens sou wichtig as dat Äten!
Än Pott mit´n Alpenveilchen recket jo all lange nich mehr als Deko! Alles kummt ut´n äjenen Goarn un alles is natürlich Bio. Un wenn denn dä Kerl noch Jäger is, mott´e noch rasch en Reh schäten un ut dän Groaben, twischen dän Wischen noch rasch Forellen fangen un rökern, dat da dä Gäste nich mehr ut´n Staun´n rutkomt!
In´n Middoagesmagazin in´n Fernsehen givt et jo ok jümmer ganz änfache Rezepte. Doe seggt min Kerl: „dat könnste doch ok es moaken, dat geiht doch ganz flott“!
Joa – wenn alles e´schillt un´e schnippelt in dä lüttjen Kümpen fix un fertig doe steiht un bloß noch in´ne Pann´n mot, is dat rasch e doohn!
Eck höwwe nülich mine Freuens in´e loehen. Tou´n Glas Woater, Chips un Soeltstangen!
Dä hätt seck e freuet un alle sünd e komen! Un jede hat e seggt: „dat is sou schön, wichtig is doch dat´n seck es süht un touhope kürn kann“! Dat woll´n se denn ok sou moaken!
Margarete Schrader
Quelle: Gemeindebrief Nr. 4 / 2023
Quelle: Gemeindebrief Nr. 4 / 2023
Dat Allgaier-Malör
Ät was in Sommer 1955 ans ick bi Brackmann in Nenborg ans Geselle anfung. Brackmann wör doumals de gröttste Landmeschin-Betrieb twüschen Hannouver un Brämen.
Eenes Dages kreeg ick den Updrag een Allgaier de ne neie Kupplung krägen har, wedder trügge tou bringen no Sieden. Stift Fred schöll mitföhrn. Ick sär tou Fred: „Mak de Klappen dol, ick föhr öhn rup!“ De Klappen wör glicktiig de Upföhrrampe. De brukte man bloß een bäten anbörn, denn gung de van sülben dör Fedderdruck hoch. Ick also den Allgaier rupp föhrt bät vörne ran. Fred moek de Klappen hoch. Swupp di wupp seiten wi beide in de Kiste un ick stürde nu direktemang up de B214 hentou. Dat is ne wunnerbare Strate. Inne Weberkuhln geiht dat so schön bargup un bargdol. Schode dat wi keen Radio harn. Dorümme füngen wi nu lut an tou singen: „Ging es rauf und ging es runter, allerlei am Weg ich fand“ oder: „Wir lagen vor Madagaskar… und jeden Tag ging einer über Bord!“ Denn güng dat noch dör Bockhop un Bössel. Un kört vör Sulingen güng dat links aff no Sieden. Hörmanns Bur wahnde glieks an Dörpingang. Ick rupp uppen Hoff, segg tou Fred: „Mak de Klappen up, ick segg den Burn Bescheed un denn föhr ick öhn rünner.“ De Bur wör nich dor, de Rampe wör dol, doch de Allgaier wör nich tou seihn. „He?“, dat kann doch nich angahn, ick weet doch genau, dat ick öhn in Nenborg rupp föhrt har. Also wi wär trügge Richtung Nenborg. Ans wi inne Weberkuhln up de irste Anhöhe wörn, seign wi usen Fründ ahl am Stratenrand stahn. Ganz rechts anne Siete stund he, ans wenn öhn dor eener parkt här. Wi ümmegedreiht, Klappen doal un usen leewen Allgaier wär uppgelordt. Denn moek ich dat Geföhrt noch mit de Seilwinne faste. Nu feul mi in, dat ick dat mit de Winne in Nenborg glatt vagäten har. Fred moek de Upfahrrampe hoch un hake de Klappenhaken in un de Sicherungen ran. Dou meene Fred ganz schenierlich: „Ick glöw ick heff in Nenborg vagäten de Haken intouhängen.“ Also harn wi beide Schuld. Wi also wär los Richtung Sieden. Dat güng nu ganz fix un ohne Gesang. Ans wi in Sieden ankoen, keim de Bur grade mitten Rad uppen Hoff, he meene dat he jüst in Dörpe no de Telefonzelle wör, her anfragt woneie sien Allgaier denn wedder koem? De Mester har meent, dat wi ahl längst dor wän mößten. Ick sär tou öhn, dat use LKW jümmer soune Utsetter har un ät dorümme sou lange durt har. Ower nu wör he jo dor un Hörmann wör froh dat he sein Trecker wär har, un Fred un ick freien üsk ok dat nu ahlns noch sou gout utlopen wör. Siet den Dag wurd bi jedeen Lkw-Transport jümmer irst dreemol ahlns kontrolliert eiher losföhrt wurd. Dat Malör upp de B214 heff ick mien Lewdag nich vagäten.
De Firma Brackmann gifft dat ahl lange nich mehr. Jümmerhen wörn dor Enne de Föftiger Johre 130 Lüe beschäftigt.
Gerhard Hoffmeyer
Quelle: Gemeindebrief Nr. 3 / 2023
Ostertied
Nu, kört för Ostern, hev ick mie overlegt, wie hev wie denn als ick noch Kind was, dei Ostereier fawet?
Use Oma her al Zwiebelscholen uppehäget, sei her Rotebeetezaft un Brennetelzaft moket. Do von hat sei den Sud nohmen un da dei Eier inne fawet. So heve ick dat för miene lütke Urenkelin dat ok moket.
Ais ick do bie was, feilt mie eine Geschichte in, dei nu mehr als 60 Johre trüche licht. Opa her al mit miener Nichte un miener lütgen Swester Moos socht. Un Oma overnamm dat Neister boen. Richtig schön mösten dei wesen, domit dei Ostereier ok nich rutfallen können. Ick her den beiden Kinnern vorher segt, wenn sei nich ortig wörn, legt dei Osterhose keine Eier in dat Neist, hei bringt Köhle. So is mie dat als Kind gohne. Ick heve dacht, Oma vetellt mie Märchen un ick was nich ortig. Un wat her ick in den Osterneistern Köhle. Junge hev ick ein dummet Gesichte moket. Als dei Kinner dat hört hern, hern wie ganz ortige Kinner. Dei erste Ostermorgen was do un use Mama was noch nich sowiet un frug mie, ob ick dei Ostereier in dei Neister legen könne. Ick dachte, dei Kinner slopt noch un gung nah buten. Mit einmol hör ick ein Schrei: Mama, Mama komm ganz schnell, Tante Uschi klaut unsere Ostereier! Miene grote Swester keik uten Fenster, hat mie seihne, sär over: Du ich sehe Niemanden.
Sei winke mie to, dat ick ganz schnell wechgöhn schölle. Als nu alles wer ruhig was, güngen dei beiden Lütgen rut on sochten dei Ostereier. Dat was over noch nich alns. Bien Frühstücke moke mien Voder ein Osterei up un dat was ganz dünne. Hei ser, wer hat dei denn koket?
Do kam von den beiden Kinnern: Opa, wer schon: Der Osterhase!
Et is komisch, je öller man ward, ümme so mehr denk man an Fröher no.
Uschi Brodowski
Quelle: Gemeindebrief Nr. 2 / 2023
Quelle: Gemeindebrief Nr. 2 / 2023
Et is wer so wiet
Enne November sünd de düstern Dage vörbie und de Adventstied steit an. Fröer, in miener Kinnertied, her Mudder pünktlich ton 1.Advent einen Adventskranz bunnen. Ut Dannen, mit roten Schleifen up einen roten Ständer hängt und mit veier roten Kerzen. Inne Schummertied wurd de denn annestickt, dat elektrische Licht blev ute. Opa und ich maken et üsch upen Cheselon bequem und hei vertelle Geschichten oder wat von fröer. Als Kind hav ich gerne tohört. Inner Adventstied backe Mudder og väle Blecke Käkse. De Deich schmecke schon lecker und ich dröfte helpen; de Wostmaschine draien. Am Enne was ein 10 Liter Bleckammer (was mohl Zaft inne liewert wurden) bett boben hen vull mit Käksen. Davon dröfte man denn ok jeden Dach einige verputzen. Süss gave et jo Seudet eher selten. Und so was ok dat schon wat utergewöhnlichet.
An manchen Dagen was der Wiehnachtsmann sogar da wesen - leider jümmer, wenn ich gerade nich in Huse was. He her denn eine Leckerei upe Fensterbank lecht. Lütgen Wiehnachtsmann ut Schokolade, Schokoladenkringel mit bunten Zucker oder annaste wat.
Mit jeden Dach wurd de Vorfreide up Wiehnachten grödder und denn was et so wiet. Noch innen hellen güng et to Fode , mit Opa und sin Handstock dorn Kerkwech, an Hilgenbom vörbie, dört Hold nah Husen inne Kerken. Hier het mie de grode Dannenboom mit all sienen Kerzen und den Glitzerkram jümmer sehr beindruckt. Was jo ok jümmer de erste, den man nah einen Johr to seen krech. Einen Tannenboom schon Wecken vörher, wie dat hüttaudage Mode is, gaf et nich.
Trügge güng et ok wer to fode, dört Hold und Opas Jagdrevier. Hier kek he denn ok immer noch nah de Futterstellen för dat Wild. Dei her Vadder dachover schon mit Fudder versorgt. Dat Wild schöll ok merken, dat Wiehnachten is und nich hungern. In miener Erinnerung was et nie stockdüster, et lach immer Schnei und de Mand schiene. Stratenlampen gaf et damals ja sowieso nich. Vadder und Mudder können nie mit inne Kerken, se mößten dat Veih in Stalle versorgen. Und Oma möste ja, wie jeden Dach - abends wat upn Disch kriegen.
An Heiligen Abend gaff et jümmer Katuffelsalat und Würstchen. Als ick öller was, was mie klar: Oma her god wat to daune. Se make in der Tied jo ok den Boom fertig und dat bruke siene Tied. Darümme was et ok nödich, dat wie von usen Kerkgang nich so schnell trügge wörn. Tohus, inne Stuv, stünd denn jo og ein Dannenbom, längst nich so grot als inne Kerken, aver immerhen.
An Stress, so wie de Fandage vor den Festdagen upkummt, kann ick mie nich erinnern. Da woll keiner den annern overtrumfen, de Adventskranz und der Wiehnachtsboom seigen jedet Johr glik ut, et möste nich jümmer wat neiet wehn. Ganz in Gegendeil. Man freie sick, den Engel, de Kugeln, dat Lametta usw. von lezten Johr wer an Boom to seen. Dat gaf ein Geföhl von Sicherheit und Geborgenheit. Ein Wunschzettel was ok nich üblich. De Wiehnachtsmann wußte immer genau, wat ick mie wünsche. He was überhaupt ein ganz klauken Kerl. He wußte ok genau, ob ick ordich wesen was und wat ick utefräten har.
Düssen Zauber von de Advents – und Wiehnachtstied , den gift et nich mehr, de ist verlorn gahne. He is usen Wohlstand taun Opfer fallen.
Gudrun Block
Quelle: Gemeinebrief Nr. 1 2022/23
Quelle: Gemeinebrief Nr. 1 2022/23